Gefählicher Lesevirus in Die Unglückseligen von Thea Dorn entdeckt. Das Buch kann LESEN verursachen oder eine bereits bestehende Influenza Bookosa verschlimmern!
Titel: Die Unglückseligen
Autor: Thea Dorn
Veröffentlichung: Februar 2016
Verlag: Knaus (gebunden)
ISBN: 3813505987
Ausgaben: eBook, Hardcover, Hörbuch
Bücherregal: Romane
Tags: Unsterblichkeit, Molekularbiologie, Teufel, Faust, Leben
Erster Satz
Dein verzweifelt Herz hat dir’s verscherzt.
Inhalt
Johanna Mawet ist Molekularbiologin und forscht an Zebrafischen zur Unsterblichkeit von Zellen. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA gabelt sie einen merkwürdigen, alterslosen Herrn auf. Je näher sie ihn kennenlernt, desto abstrusere Erfahrungen macht sie mit ihm. Schließlich gibt er sein Geheimnis preis. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776. Starker Tobak für eine Naturwissenschaftlerin von heute. Um seiner vermeintlichen Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen, lässt sie seine DNA sequenzieren. Als Johannas Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer gerne ein Stelldichein geben - nach Deutschland. (Quelle: Knaus Verlag)
Meinung
Soeben habe ich das Vermächtnis von Johanna und Ritter durchdrungen. Ermattet bin ich. Fortan ich ersuche mein Verstand von dieser ungewöhnlich Lesereise zu berichten. …
Okay, nochmal von vorne. Des Ritters Sprache aus meinen Gliedern geschüttelt.
Heute habe ich „Die Unglückseligen“ beendet und ich schwankte zwischen Faszination und Überforderung. Es gab Passagen, die mich begeisterten, andere verstörten mich. Das Überraschende an dieser Ambivalenz ist wohl, dass sie von der Autorin beabsichtigt ist. Die Unglückseligen ist gewollt unbequem und nötigt mir allein schon deshalb einen gewissen Respekt ab. Ich würde sogar so weit gehen, dass nur eine Autorin mit einem großen Namen dieses Manuskript in einem Publikumsverlag veröffentlichen kann.
Thea Dorn hat mit „Die Unglückseligen“ einen der ungewöhnlichsten Romane geschrieben, die ich je gelesen habe. Ein Drittel Wissenschaftsroman, ein Drittel Faust, ein Drittel sprachliches Abenteuer. Über diesen Roman kann man mit guten Gründen eine Ein-Sterne-Rezension schreiben, genauso kann man ihn als Buchtipp mit Höchstwertung anpreisen, wie jüngst geschehen in der Literatursendung „Druckfrisch“. Denis Scheck bezeichnete den Roman als „Ein Meisterwerk“ und „ein virtuoses Sprachkunstwerk“. Das Interview mit einer überaus sympathischen Thea Dorn machte mich überhaupt erst neugierig auf den Roman, dem so viele spannende Fragen zugrunde liegen und der ebenso viele spannende Fragen aufwirft.
Beim „virtuoses Sprachkunstwerk“ stimme ich Denis Scheck uneingeschränkt zu, beim „Meisterwerk“ habe ich so meine Zweifel. Wobei ich nicht ausschließen will, dass in diesem Buch Dinge geschehen, die sich meiner Vorstellungskraft entziehen, für die mein geistiger Prozessor einfach nicht geschaffen ist. Ja, ich glaube das Buch hat mich an der einen oder anderen Stelle schlicht überfordert. Aber dies möchte ich nicht der Autorin anlasten.
Fazit
Ein außergewöhnliches Buch. Ein unbequemes Buch. Ein Buch, das teilweise schwerer zu entschlüsseln ist als ein Genom und mich zwiegespalten zurücklässt. „Die Unglückseligen“ ist wie ein Sechshundert-Millionen-Teile-Puzzle. Herausfordernd, faszinierend, anders. Aber definitiv nichts für Zwischendurch. So etwas muss man mögen. Ebenso darf man es hassen.
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Seid ihr neugierig geworden? Dann lest doch mal rein …
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… oder bestellt das Buch direkt bei der …
Frohes LESEN. 🙂
Einschätzung
Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei diesem Buch und welche Personen sind besonders gefährdet? Wir haben einige ausgewiesene Bookosa-Experten zum Gefahrenpotential von Die Unglückseligen befragt.
Risiko |
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Dies & das
- Thea Dorn schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane und Bestseller (u.a. „Die Hirnkönigin“ & „Die deutsche Seele“)