Gefählicher Lesevirus in Finderlohn von Stephen King entdeckt. Das Buch kann LESEN verursachen oder eine bereits bestehende Influenza Bookosa verschlimmern!
Titel: Finderlohn
Autor: Stephen King
Veröffentlichung: September 2015
Verlag: Heyne (gebunden)
ISBN: 978-3453270091
Weitere Ausgaben: eBook, Hörbuch
Originaltitel/-verlag: Finders Keepers
Übersetzung: Aus dem Englischen von Bernhard Kleinschmidt
Serie: Bill Hodges (Band 2)
Bücherregal: Thriller
Tags: Manuskripte, Idol, Geldsegen, Schatz, Abrechnung, lebenslänglich
Erster Satz
„Aufwachen, Sie Genie.“ Rothstein wollte nicht aufwachen. Der Traum war zu schön.
Worum geht es?
Der verstorbene Bestsellerautor John Rothstein ist das literarische Idol von Morris Bellamy und Peter Saubers. Während der Ganove Bellamy für den Tod des berühmten Schriftstellers verantwortlich ist, hält der junge Peter das kostbare Erbe des Autors in Händen: zwei unveröffentlichte Manuskripte. Doch Bellamy hätte den geraubten Schatz gern zurück. Jetzt. Sofort. Denn nach vielen Jahren im Gefängnis ist er des Wartens müde.
Meinung
Junger Leser (in finanzieller Notlage) findet bisher unveröffentlichte Manuskripte seines Lieblingsautors. Dies ist der faszinierende Grundgedanke, auf dem der neue Roman von Stephen King aufbaut. Waren wir als Jugendliche nicht alle schon mal im Wald und haben etwas ausgegraben? Einen Schatz. Oder haben wir uns dies zumindest vorgestellt? Man entdeckt eine Tasche oder einen Koffer und für einen Moment glaubt man, die Beute eines Bankräubers aufgespürt zu haben. Meist findet man jedoch nur schmutzige Wäsche.
Der junge Peter Saubers spürt in „Finderlohn“ tatsächlich einen Schatz auf. Er findet nicht nur Geld, sondern auch zwei unveröffentlichte Romane seines Lieblingsautors. Doch damit beginnen die Probleme. Denn erstens handelt es sich bei dem Schatz am Ende des Tages immer noch um Diebesgut, zweitens gibt es auch noch den Besitzer des Koffers, der zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt auf der Bildfläche erscheint und seine Beute zurückfordert.
Wieder mal stellt Stephen King sehr gekonnt das Schreiben und das Leben eines Autors in den Mittelpunkt seiner Handlung. Doch anders als bei vorangegangenen Geschichten wie „Sie“ widmet er sich in „Finderlohn“ nicht dem Autor selbst, sondern vielmehr seinem Wirken. Was macht Literatur mit dem Leser, wie weit darf Verehrung von Fans gehen und wo sind die Grenzen zwischen Fiktion und Realität?
Diese und andere spannende Fragen werden so geschickt mit der Handlung verwoben, dass man als Leser nicht umhin kommt, sich immer wieder zu fragen, wie man sich selbst in der Situation der handelnden Personen verhalten würde. Würde man es beispielsweise als großer Tolkien-Fan übers Herz bringen, eine bisher unbekannte Fortsetzung von Herr der Ringe an einen privaten Sammler zu veräußern und der Welt somit vorzuenthalten? Wäre es legitim, wenn man damit seiner Familie hilft, wenn man mit dem Erlös Gutes tut? Oder bleibt es stets ein literarisches Verbrechen höchster Güte?
Fazit
Literarische Schatzsucher graben in „Finderlohn“ zwar weder Stephen Kings Vermögen noch seine unveröffentlichten Manuskripte aus, werden dafür aber von ihm mit einer bibliophilen Kriminalstory bestens unterhalten. Stephen King kann nicht nur Horror. Das beweist er in „Finderlohn“ einmal mehr eindrucksvoll.
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Seid ihr neugierig geworden? Dann lest doch mal rein …
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Frohes LESEN. 🙂
PS: Ich zähle übrigens zu den wenigen „Finderlohn“-Lesern, die den inoffiziellen Vorgänger „Mr. Mercedes“ noch nicht gelesen haben. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlen. Die Bücher der „Bill Hodges“-Trilogie müssen also nicht zwangsläufig chronologisch gelesen werden, auch wenn dies - wie in etlichen Rezensionen empfohlen - sicher nicht schaden kann.
Einschätzung
Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei diesem Buch und welche Personen sind besonders gefährdet? Wir haben einige ausgewiesene Bookosa-Experten zum Gefahrenpotential von Finderlohn befragt.
Risiko |
Experten-Einschätzung |
Elke: Eine Ode an das Schreiben und das Lesen. Ein Buch voller Spannung und Nervenkitzel. [mehr] | |
Hier könnte DEINE Rezension stehen! |
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Dies & das
- Stephen King zählt mit weltweit über 400 Millionen verkauften Büchern zu den erfolgreichsten amerikanischen Schriftstellern aller Zeiten.
- „Finderlohn“ ist Teil 2 der Bill-Hodges-Trilogie. Der erste Band „Mr. Mercedes“ erschien 2014 in Deutschland.