Gefählicher Lesevirus in So wüst und schön sah ich noch keinen Tag von Elizabeth LaBan entdeckt. Das Buch kann LESEN verursachen oder eine bereits bestehende Influenza Bookosa verschlimmern!
Titel: So wüst und schön sah ich noch keinen Tag
Autor: Elizabeth LaBan
Veröffentlichung: Februar 2016
Verlag: Hanser (Hardcover)
ISBN: 978-3446250826
Weitere Ausgaben: eBook, Hörbuch
Originaltitel/-verlag: The Tragedy Paper
Übersetzung: aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
Bücherregal: Jugendbuch
Tags: Irving Internat, Shakesspeare, Tragödie, Albino
Erster Satz
Als Duncan unter dem steinernden Torbogen hindurchging, der zu den Zimmern der ältesten Schüler führte, beschäftigten ihn zwei Dinge: welcher „Schatz“ wohl für ihn hinterlegt worden war und sein Aufsatz zum Thema Tragödie.
Inhalt
Zwei Jungen. Ein Außenseiter. Ein Zuhörer. Ein Internat. Ein Zimmer. Zwei Mädchen. Eine Liebe. Ein Spiel. Ein Erbe. Zwei Leben. Ein Unfall. Eine Tragödie?
Meinung
„So wüst und schön sah ich noch keinen Tag“ ist ein berühmtes Zitat aus Shakespeares Tragödie „Macbeth“ und die deutsche Titeladaption dieses Debüt-Romans. Hervorragend gewählt, da die Helden der beiden Geschichten mehr als der Name „Macbeth“ verbindet. Auch diese Geschichte ist eine Tragödie. Doch was kennzeichnet eine ebensolche? Was macht eine Geschichte wirklich tragisch? Wenn der Held am Ende stirbt? Wenn seine Angebetete seine Liebe nicht erwidert? Er sein Ziel nicht erreicht? Geht die Gleichung traurig = tragisch auf? Jein.
Elizabeth LaBan bedient sich in ihrem Roman der per Definition drei Stufen einer Tragödie: Die Ordnung, auf die Chaos folgt, aus dem wiederum Ordnung entsteht. Der Beginn der Geschichte ist ruhig, der Leser bekommt einen Ersteindruck vom Internatsleben mit dessen gelebten Traditionen und Regeln. Erste Rollen werden vergeben, Beziehungen geknüpft. Eine Momentaufnahme besagter Ordnung. Die Protagonisten der Geschichte, Duncan und Tim, entwickeln sich weiter, die Ereignisse nehmen ihren Lauf, eine Ahnung entsteht. Bald passiert etwas. Was folgt? Richtig, das Chaos. Und dieses Chaos ist ein gutes Chaos, ein spannendes. Chaos zum Nachdenken. Chaos zum Nächte durchlesen.
Die Autorin punktet durch ihren präzisen Umgang mit Sprache, durch Sätze zum Innehalten und Herausschreiben, durch Dialoge zum Schmunzeln. Sie lieferte, was mir bei Büchern dieser Art häufig fehlt: intelligente Jugendliche. Keine Einsteins, keine Aristoteles‘ und Shakespeares. Aber Protagonisten, deren Handlungen trotz ihres Alters nicht ausschließlich auf deren Hormonhaushalt gründen. LaBan macht sehr viel gut, einiges sehr gut und einiges weniger gut. Doch die Art, wie die Geschichte erzählt wird, ist herausragend. Perspektivische Kreativität par excellence.
Und was ist mit dem Ende? Folgte auf das Chaos wieder Ordnung? Auch hier lautet die Antwort „Jein“. Es ist ein bisschen wie mit dem Titel: Auch an doofen Tagen geschieht häufig etwas Gutes. Und genau so verhält es sich mit dem Ende.
Fazit
In „So wüst und schön sah ich noch keinen Tag“ finden sich neben kleinen Andeutungen auf Shakespeares „Macbeth“, vor allem viele große Themen zum Nachdenken. Schuld, Mitschuld, Liebe, Selbstachtung, Freundschaft, Verantwortung und insbesondere die Tragweite unseres eigenen Handelns, gehören zur zentralen Thematik dieses bewegenden Jugendromans. Und falls man es bis hier hin noch nicht herausgelesen hat: Ich bin begeistert.
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Frohes LESEN. 🙂
Einschätzung
Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei diesem Buch und welche Personen sind besonders gefährdet? Wir haben einige ausgewiesene Bookosa-Experten zum Gefahrenpotential von So wüst und schön sah ich noch keinen Tag befragt.
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Dies & das
- Elizabeth LaBan schreibt seit ihrer Schulzeit und war schon immer fest davon überzeugt, eines Tages einen Roman zu veröffentlichen, 2013 erfüllte sie sich diesen Traum
- Die Autorin schrieb vorher für verschiedene Zeitungen und arbeitete für den Nachrichtensender NBC News
- Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Philadelphia
Huhu Shanty Schatz,
ich muss echt sagen, dass ich deine Rezensionen sehr vermisst habe, weil du eine ganz besondere Art und Schreibweise hast, die mich jedes Mal berührt, fesselt und packt. Danke dafür <3
"So wüst und schön sah ich noch keinen Tag" klingt auf jeden Fall sehr interessant und vor allem anders, und anders ist gut 🙂
Drück dich, Küsschen, Ally
Huhu Allylein 🙂
wie sehr ich mich über deinen Kommentar gefreut habe, habe ich dir zwar schon geschrieben, aber nun nochmal hochoffiziell: DANKE! Es freut mich unheimlich, dass dir die Rezension gefallen hat. Lies das Buch, los! Los!
Drück dich auch
Shanty
Liebe Shanty,
erst einmal danke für diese wundervolle Rezension. Ich mag, wie du schreibst. Ehrlich.
Das Buch ist mir zum ersten Mal auf den Fotos der Lovelybox begegnet. Ich bin noch ein wenig hin- und hergerissen, ob ich es lesen möchte, oder nicht. Doch deine Besprechung wirkt so überzeugend, gerade das Stichwort „intelligente Jugendliche“ spricht mich an. Ich setze es mal auf die Merkliste für dieses Lesejahr.
Viele liebe Grüße & einen guten Wochenstart ♥
Sandra
Liebe Sandra,
erstmal vielen Dank für deinen wundervollen Kommentar, freu mich sehr. 🙂
Zu dem Buch: Ich mochte daran besonders die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Und die intelligenten Jugendlichen natürlich. Kann es dir also nur ans Herz legen.
Viele Grüße zurück und dir ebenfalls einen schönen Wochenstart
Shanty