Gefählicher Lesevirus in Und draußen stirbt ein Vogel von Sabine Thiesler entdeckt. Das Buch kann LESEN verursachen oder eine bereits bestehende Influenza Bookosa verschlimmern!
Titel: Und draußen stirbt ein Vogel
Autor: Sabine Thiesler
Veröffentlichung: Januar 2016
Verlag: Heyne (gebunden)
ISBN: 3453269683
Ausgaben: eBook, Hardcover
Originaltitel/-verlag: -
Übersetzung: -
Bücherregal: Thriller
Tags: Stalking, Schreiben, Italien, Toskana, Autorin
Erster Satz
Nur eine fahle Leselampe beleuchtete Gesicht, Lesepult und Buch.
Inhalt
Hasserfüllt beobachtet er die Autorin Rina Kramer bei ihrer Lesung. Jedes Wort von ihr macht ihn wütend. Sie hat ihn bestohlen, hat seine Ideen und Gedanken geraubt. Er reist ihr nach, findet sie in ihrem idyllischen Landhaus in der Toskana und mietet sich bei ihr ein. Wie ein harmloser Urlauber, aber besessen davon, sie zu vernichten. Rina ahnt nicht, was der eigentümliche Gast plant. Als sie endlich die Gefahr erkennt, ist es bereits zu spät. (Quelle: Heyne)
Meinung
Ein völlig durchgeknallter Stalker (Manuel) ist auf der Lesung „seiner“ Autorin (Rina Kramer). So beginnt der Roman „Und draußen stirbt ein Vogel“ von Sabine Thiesler.
Der Anfang traf bei mir einen Nerv. Ich war wie elektrisiert und erwartete einen spannenden Psycho-Thriller der Extraklasse. Manuel erinnerte mich mit seinen herrlich kranken Wahnvorstellungen an eine Mischung aus Joe Goldberg (You) und Annie Wilkes (Sie/Misery). Als großer Fan besagter Figuren war mir Manuel daher zunächst unglaublich sympathisch. Okay, sympathisch ist wohl das falsche Wort. Ich versprach mir viele kranke Gedanken und interessante Aktionen. Ein echtes Psychoduell wie man es in den Romanen „You“ von Caroline Kepnes und „Sie“ von Stephen King in vorzüglicher Weise geliefert bekommt.
Leider wird aus diesem Psychoduell nichts. Denn anstatt sich auf das spannende Zusammenspiel dieser beiden Figuren zu konzentrieren, biegt die Autorin in der Folge mit der Handlung in unzählige Seitenstraßen ab, deren Szenerie im besten Fall mäßig unterhaltend ist. Einige Perspektiven und Figuren sind überflüssig und wirken phasenweise wie Füllmaterial, um das Aufeinandertreffen der Hauptprotagonisten künstlich hinauszuzögern.
Die Handlung schleppt sich im Mittelteil dahin und man fragt sich als Leser, wann die Autorin endlich das Gaspedal durchtritt. Man wartet und wartet und erfährt ganz langsam etwas mehr über Manuel und seine Vergangenheit. Doch leider wird die Hauptfigur dadurch nicht interessanter, sonder eher unglaubwürdiger. Mal wirkt Manuel wie ein Psycho erste Güte, der alles genau plant und seinem Opfer stets drei Schritte voraus ist (siehe Joe Goldberg und Annie Wilkes), dann handelt er völlig impulsiv und lässt sich von einer lästernden alten Frau aus der Fassung bringen. Letztgenannte Begegnung und ihre Folgen waren mir zudem zu sehr konstruiert.
Erst gegen Ende kommt etwas Schwung in die Geschichte und die Autorin zeigt, was in ihr steckt. Aber das kommt leider zu spät. Vorher wurde zu viel Porzellan zerbrochen. Die Beziehung Leser Buch bleibt nachhaltig gestört.
Fazit
„Und draußen stirbt ein Vogel“ fängt vielversprechend an, lässt dann stark nach und rettet sich am Ende mit etwas Spannung ins Ziel. Mich konnte der Roman nicht überzeugen.
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Seid ihr neugierig geworden? Dann lest doch mal rein …
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… oder bestellt das Buch direkt bei der …
Frohes LESEN. 🙂
Einschätzung
Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei diesem Buch und welche Personen sind besonders gefährdet? Wir haben einige ausgewiesene Bookosa-Experten zum Gefahrenpotential von Und draußen stirbt ein Vogel befragt.
Risiko |
Experten-Einschätzung |
Martin: Nicht so grausam, wie Fitzek, nicht so eindringlich, wie Strobel. Aber eben so einmalig, wie es nur Sabine Thiesler sein kann! [mehr] | |
Laura: Überzeugt mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, einer tollen Story und düsterer Atmosphäre, konnte mich aber nicht völlig begeistern. [mehr] | |
Hier könnte DEINE Rezension stehen! |
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Dies & das
- Sabine Thiesler wurde in Berlin geboren und studierte Germanistik und Theaterwissenschaften.
- Thieslers Debütroman „Der Kindersammler“ war ein sensationeller Erfolg.
Schon die zweite Buchblogseite meines Vertrauens, welche von dem Buch enttäuscht ist. Es verhärtet sich die Meinung, einen Bogen um das Buch zu machen….
Liebe Grüße
Rebecca
Hallo Rebecca,
„Buchblogseite meines Vertrauens“ - vielen Dank, das freut mich sehr. 🙂
Lass mich raten, Nummer zwei war Petzi? Es gibt ja zum Glück noch viele andere tolle Bücher. Wenn dir Thriller gefallen, dann schau dir mal „Pretty Girls“ an. Das war zumindest mein letztes Genre Highlight.
Liebe Grüße
Michael