Gefählicher Lesevirus in Die Unbarmherzigkeit des Augenblicks von John Verdon entdeckt. Das Buch kann LESEN verursachen oder eine bereits bestehende Influenza Bookosa verschlimmern!
Titel: Die Unbarmherzigkeit des Augenblicks
Autor: John Verdon
Veröffentlichung: April 2015
Verlag: Heyne (Taschenbuch)
ISBN: 978-3453418301
Weitere Ausgaben: eBook
Originaltitel/-verlag: Peter Pan Must Die
Übersetzung: Aus dem Englischen von Friedrich Mader
Serie: Dave Gurney (Band 4)
Bücherregal: Thriller
Tags: Karma, Scharfschütze, Killer, Familie, Jahrmarkt, Explosionen
Erster Satz
Früher hatte er davon geträumt, der Führer einer großen Nation zu sein. Einer Atommacht.
Worum geht es?
Carl Spalter wird auf der Beerdigung seiner Mutter erschossen. Seine Ehefrau wegen Mordes verurteilt. Die Sache hat nur einen Haken: So wie der Mord laut Polizeiakten ausgeübt wurde, kann er nicht ausgeführt worden sein. Ex-Cop Dave Gurney rollt den Fall neu auf und stößt bei seinen Ermittlungen auf immer mehr Widersprüche. Und je mehr Staub er aufwirbelt, desto wütender wird der wahre Killer.
Meinung
Mir war beim Lesen zunächst nicht bewusst, dass es bereits drei Teile der Dave-Gurney-Reihe gibt. Besser gesagt hatte ich keinen blassen Schimmer. Vielleicht bin ich auch daher so schwer mit dem Ermittler und Protagonisten warm geworden. Vorkenntnisse sind zwar nicht zwingend erforderlich, aber im Nachhinein denke ich, dass es doch nochmal unterhaltsamer ist, wenn man die Anspielungen auf die alten Fälle versteht. Auch die Beziehung von Gurney zu seiner Frau, die ich oft als deplatziert und langweilig wahrgenommen habe, wirkt auf einen Serien-Leser sicher anders als auf mich.
Die Figuren und ihr (auf mich manchmal etwas unterkühlt wirkendes) Zusammenspiel will ich daher nicht zu kritisch betrachten. Den Protagonisten, insbesondere Ex-Cop Dave Gurney, stand ich eigentlich die ganze Zeit neutral gegenüber. Sie wuchsen mir weder ans Herz, noch gingen sie mir auf die Nerven. Für einen Thriller, in dem es vordergründig um Spannung geht, finde ich dies absolut in Ordnung.
Was die Spannung und den Handlungsverlauf angeht bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite weiß mich John Verdon mit seiner Schnitzeljagd aus Hinweisen, Gedankenspielen und Mutmaßungen zu überzeugen und offenbart hier zweifelsohne großes Talent, auf der anderen Seite wird ihm dieses Talent auch ein wenig zum Verhängnis. Der Fall ist mir persönlich am Ende zu verschachtelt, das Whodunits-Puzzle hat zu viele Teile, es wirkt zu gewollt und konstruiert. Auf die genretypische Zuspitzung der Handlung auf ein Privatduell zwischen Held und Bösewicht hätte der Autor besser verzichtet.
Fazit
John Verdon konnte mich mit „Die Unbarmherzigkeit des Augenblicks“ nur bedingt überzeugen. Hier und da fehlt es dem überkonstruierten Whodunits-Puzzle an Schwung und Ausstrahlung. Dennoch machte mich der Roman neugierig auf die anderen Thriller aus der Feder des Autors. Prinzipiell bringt John Verdon alles mit, was es braucht, um grandiose und intelligente Thriller zu schreiben. Soll heißen: Dave Gurney - I’ll be back.
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Frohes LESEN. 🙂
Einschätzung
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Risiko |
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Dies & das
- John Verdon wurde in New York City als Sohn irischer Einwanderer geboren. Er studierte Journalismus und arbeitete viele Jahre als Werbetexter.
- „Die Unbarmherzigkeit des Augenblicks“ ist Teil 4 der Dave-Gurney-Serie. Zuvor bereits erschienen sind: Die Handschrift des Todes (Band 1), Schließe deine Augen (Band 2) und Gute Nacht (Band 3)