Selbsthilfeseminar: | Kathrinsbooklove |
Dozentin: | Annika Nasel |
Thema/Inhalt: | Rezensionen, Neuigkeiten, Gewinnspiele, Interviews, Aktionen |
Kategorie: | Buchblogs |
Hilfreich: | SKRIPT ZUR VORLESUNG |
Selbsthilfe: Buchblog
Gedächtnisprotokoll des Selbsthilfeseminars:
Lady Bookosa ist heiser und sitzt mit einer Tasse Tee in der letzten Reihe des Auditoriums. Gastdozentin Annika übernimmt die Seminarleitung und berichtet über ihren Buchblog.
Ich stelle mich vor das Pult und schaue zögernd in die Menge.
„Ehm..Hallo alle zusammen! Mein Name ist Annika Nasel.“ Während ich das sage, schreibe ich den Namen schnell mit einem kleinen Stück blauer Kreide an die Tafel.
Wieder mit Blick zu den Zuhörern fahre ich fort, ich scheine mich gefasst zu haben und spreche mit fester Stimme. „Ich bin 17 Jahre alt und habe mich vor fast einem Jahr dazu entschlossen einen Buch-Blog zu führen. Mit LESEN bin ich schon seit meiner Kindheit infiziert. Meine Eltern waren unvorsichtig, lasen mir zu oft vor und schickten mich in die Schule. In den ersten Jahren merkte ich schon, worauf diese Anstalt aus war. Sie benutzen uns als Versuchskaninchen. Wollten wissen wie viel Lesen wir aushielten, bis wir vollends infiziert waren. Ich kann leider nicht behaupten ein besonders starkes Immunsystem zu haben, denn ich war schnell eine von den mit LESEN infizierten.
Aber ich schaffte es mich mit meiner „Krankheit“ anzufreunden. Tauchte in fremde Welten ein, in denen es keinen störte, dass ich LESEN habe.
Und dann, mit dem bereits erwähnten Blog betrat ich eine Welt, die sich in der Realität abzuspielen schien und dennoch, es wimmelte in dieser sogenannten „Bücherwelt“ nur so von Infizierten.
Auf Anhieb verstand ich mich mit den Anderen und fand dort Freunde. Ich kann sagen, ich bin doch schon froh, diese „Krankheit“ zu haben. Wenn ich mir all die anderen Menschen ohne LESEN anschaue, bin ich manchmal traurig. Sie verpassen so viel! Ich selbst will das, was ich mit Büchern und anderen Infizierten erlebt habe nicht missen.
Ich denke, ihr alle wisst wovon ich spreche. Darum, hört mich an, können wir es alle zusammen schaffen. Wenn wir alle zusammenhalten und zusammen Bücher in die Welt bringen, dann, ja und nur dann, werden wir es schaffen, die ganze Welt mit LESEN zu infizieren. Denn, wenn die gesamte Bevölkerung LESEN hat, wird es niemand mehr wagen uns komisch anzuschauen, sollten wir wieder von unseren geliebten Büchern schwärmen.
Und um genau dieses Ziel zu erreichen habe ich meinen Blog gegründet, er soll den Menschen durch Rezensionen aufzeigen, dass es sich lohnt seine ehrliche Meinung zu sagen. Es sich lohnt über Bücher zu reden. Wie hilfsbereit man so gegenüber infizierten ist! Lesemarathons, Challenges und viele weitere Aktionen die man auf meinem Blog finden wird, sollen der Menschheit zeigen, dass LESEN Spaß bedeutet, dass es Menschen verbindet! In den Interviews zeigen wir den Menschen, dass hinter den Büchern Persönlichkeiten stecken, die es Lohnenswert machen Bücher zu lesen und so einen Teil dieser Menschen kennenzulernen.“
Ich war voll in Fahrt gekommen, hatte mir all meine Gedanken von der Seele gesprochen, dabei völlig das Gefühl für die Meute verloren. Hatte ihnen mein Vortrag gefallen? Ich wusste es nicht. Wieder hibbelig werdend, starrte ich nun wartend in das Publikum. Außer Atem von meinem Redeschwall wartete ich auf eine Reaktion.
Aber alle starrten mich nur stumm an. Ich starrte stumm zurück. Hilfesuchend schaute ich zu dem Praktikanten der mich in diese Lage gebracht hatte, aber der war schon wieder vertieft in ein Buch. Schien wohl LESEN zu haben.
Langsam drehte ich meinen Kopf wieder zu den Zuhörern hin. Langsam wieder nervös werdend fummelte ich an meinem Ärmel herum und schaute niemandem in die Augen.
Was mach ich denn jetzt? Was machte man immer in solchen Situationen? Und dann, dank LSESN, wusste ich was zu tun war. Natürlich so hatte er es doch damals im Buch auch getan!
Ich räusperte mich kurz, stellte mich aufrecht hin und fragte das mir stumm entgegen blickende Publikum „Noch Fragen?“.
Am Ende der Vorlesung gibt es noch drei Wortmeldungen aus dem Publikum.
1. Bitte in einem Satz: warum lohnt sich für Infizierte ein Besuch deiner Seite?
Es lohnt sich für andere infizierte, weil sie bei mir nicht nur Rezensionen mit vorübergehenden Heilmitteln finden, die ihre Begierde kurzzeitig zügeln, sondern, weil man auf meinem kleinen Blog auch aktuelle Informationen aus der Buchwelt erhält, durch die man noch näher am Geschehen dran ist.
2. Dein Vortrag war toll, aber kannst du uns bitte noch zwei andere Webseiten empfehlen?
Ja, das kann ich. Zum einen wäre da der Blog einer Person die LESEN hat und die ich durch die Buchbloggerwelt kennen gelernt habe. Sie heißt Jenny und ihr findet sie auf ihrem Buch-Blog „Jennys Bücherwelt“.
Den Blog des anderen infizierten kenn ich noch nicht ganz so lange, habe aber sofort gemerkt, wie sympathisch der Blog-Besitzer ist. Er wohnt sogar ganz in meiner Nähe, dass heißt ich bin nicht mehr die einzige infizierte in meinem Umkreis! Wen ich meine? Henni von „Zu Ende gelesen“.
Beide Bücher-Blogs gefallen mir sehr gut. Die Blogs haben Persönlichkeit und werden eindeutig von Infizierten geführt.
3. Was kannst du uns sonst noch über LESEN sagen?
Ein Leben mit LESEN … ist wundervoll! Denn nur mit dieser tollen „Krankheit“ schaffe ich es in fremde Welten einzutauchen und das Leben einfach mal Leben sein zu lassen.
Lady Bookosa bedankt sich für den Vortrag und die Infizierten klopfen begeistert auf die Tische.
Jaaaa auch ich bin infiziert mit Lesen!
Tolle Vorlesung Annika