Serdar Somuncu liest aus dem Tagebuch eines Massenmörders: Mein Kampf | Serdar Somuncu 2


Gefählicher Lesevirus in Serdar Somuncu liest aus dem Tagebuch eines Massenmörders: Mein Kampf von Serdar Somuncu entdeckt. Das (Hör)Buch kann LESEN verursachen oder eine bereits bestehende Influenza Bookosa verschlimmern!

Serdar Somuncu liest aus Mein Kampf

Titel: Serdar Somuncu liest aus dem Tagebuch eines Massenmörders: Mein Kampf
Autor: Serdar Somuncu
Veröffentlichung: Dezember 2015 (Neuedition)
Verlag: Random House Audio Live-Mitschnitt
ISBN: 978-3837133028
Weitere Ausgaben: MP3-Download
Originaltitel/-verlag: -
Übersetzung: -
Hörbuch Sprecher: Serdar Somuncu
Bücherregal: Hörbuch, Humor
Tags: Mein Kampf, Adolf Hitler, Geschichte, verbotenes Buch, Bestseller, Aufklärung, Tagebuch, Nationalsozialismus

Inhalt

Mitschnitt des Auftritts von Serdar Somuncu im NS-Dokumentationszentrum Köln im Jahr 2000.

Meinung zum Hörbuch

Die mehrjährige Lesereise (1996-2002) von Serdar Somuncu mit Adolf Hitlers „Mein Kampf“ gehört wohl zu der Art von Projekten, die die meisten Menschen im Leben nie wagen würden. Ein deutscher Kabarettist türkischer Herkunft referiert in einem von Fremdenhass geprägten Jahrzehnt öffentlich über das verbotene Buch der Deutschen und demaskiert erfolgreich die rechte Propaganda. Er parodiert Hitler, er lebt mit Personenschutz, er erduldet Hassmails und Drohungen. Über Jahre. Dies erfordert Mut und Rückgrat. Hierfür gebührt Somuncu Respekt.

Auf Dauer ist mir die Auseinandersetzung mit Hitlers „Mein Kampf“ jedoch zu eindimensional. Immer wieder bemüht bzw. parodiert Serdar Somuncu in seinem Vortrag die markante Sprache des Führers. Das mag vor einer Schulklasse in einem NS-Dokumentationszentrum angemessen sein und für viele Lacher sorgen, aber für den Hörer daheim ist dieses Geschrei auf Dauer nervtötend und nichts sagend, zumal man heute annimmt, dass Hitler eben nicht, wie von Somuncu verkündet, sein Manuskript seinem späteren Stellvertreter Rudolf Heß diktiert hat, sondern selber auf einer Schreibmaschine verfasst hat.

Deutlich interessanter sind da die Passagen, in denen Somuncu Fragen aufwirft. Wieso ist bzw. war der Verkauf von „Mein Kampf“ in Deutschland jahrzehntelang verboten und was hat der Freistaat Bayern damit zu tun? Warum kann man das Werk in weiten Teilen der Welt problemlos erwerben? Und vor allem: was steht denn nun eigentlich drin in diesem dicken Schinken, der einst ein Mega-Bestseller war, aber angeblich kaum gelesen wurde?

Fazit

Eine interessante Betrachtung eines augenscheinlich gar nicht so interessanten Buches. Etwas mehr inhaltliche Auseinandersetzung und etwas weniger Parodie hätte der Lesung gut getan.

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Frohes LESEN. 🙂

 

Einschätzung

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Risiko
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Dies & das
  • Serdar Somuncu, geboren am 3. Juni 1968 in Istanbul (Türkei), ist ein deutscher Schriftsteller und Kabarettist türkischer Herkunft, der mit seiner Art des Humors polarisiert. Jüngst sorgte sein Auftritt beim Arosa Humor-Festival in die Schweiz, der vom Schweizer Sender SRF ohne Angaben von Gründen nicht ausgestrahlt wurde, für einen Eklat.
  • Somuncu tourt mit eigenen Programmen und tritt regelmäßig in TV-Shows wie der ZDF Heute-Show auf.
Weiterführende Informationen

2 Gedanken zu “Serdar Somuncu liest aus dem Tagebuch eines Massenmörders: Mein Kampf | Serdar Somuncu

  • Tanja

    Ich mag Serdar Somuncu ja recht gerne, aber abgesehen davon, dass ich „Mein Kampf“ schon zu Schulzeiten auszugsweise gelesen habe und es als weitgehend zusammenhangloses, sinnfreies Geschwafel empfand, so dass ich mich damit nicht noch weiter beschäftigen wollen würde, kenne ich auch schon einige Teile aus Somuncus „Auseinandersetzung“ mit jenem Machwerk.
    War jetzt auch nix, wo ich dachte, ich müsse es mir unbedingt mal gänzlich reinziehen.

    Da höre ich mir dann doch nochmal lieber an, wie Christoph Maria Herbst „Er ist wieder da“ vorliest; das find‘ ich dann im Vergleich doch sehr viel informativer und lehrreicher. 😉

    LG,
    Tanja

    • Mimo Beitragsautor

      Bin da recht zuverlässig, dass du nicht viel verpasst. „sinnfreies Geschwafel“ fasst Mein K(r)ampf wohl treffend zusammen. 🙂

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