Gefählicher Lesevirus in Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green entdeckt. Das Buch kann LESEN verursachen oder eine bereits bestehende Influenza Bookosa verschlimmern!
Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Autor: John Green
Veröffentlichung: Juli 2012
Verlag: Hanser (Hardcover)
ISBN: 978-3446240094
Weitere Ausgaben: eBook, Hörbuch, Taschenbuch
Originaltitel/-verlag: The fault in our stars
Übersetzung: Aus dem Englischen von Sophie Zeitz
Bücherregal: Jugendbuch
Tags: Krebs, erste Liebe, Amsterdam, Literatur, Tod, Abschied, Jugend, Lebenstraum
Erster Satz
Im Winter meines sechzehnten Lebensjahrs kam meine Mutter zu dem Schluss, dass ich Depressionen hatte, wahrscheinlich,weil ich kaum das Haus verließ, viel Zeit im Bett verbrachte, immer wieder dasselbe Buch las, wenig aß und einen großen Teil meiner reichlichen Zeit damit verbrachte, über den Tod nachzudenken.
Inhalt
Die 16-jährige Hazel hat Krebs. Höchstwahrscheinlich wird sie bald sterben. Aber sie möchte kein Mitleid und fühlt sich auch in ihrer Selbsthilfegruppe fehl am Platz. Dies ändert sich schlagartig als sie den ebenfalls an Krebs erkrankten Augustus „Gus“ Waters kennenlernt. Mit ihm erlebt sie die erste große Liebe. Ein Liebe ohne Zukunft.
Meinung
Bis zum November 2015 hat es gedauert, bis ich in den Lesegenuss von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ kam. Da gefühlt 99 Prozent der Menschheit das Buch gelesen und/oder die Verfilmung gesehen haben, fasse ich mich heute ungewöhnlich kurz und setzte gewisse Insiderinformationen voraus. Okay? Okay.
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ ist ein sehr gutes Jugendbuch. Punkt.
Noch etwas mehr? Okay.Ich mag John Green sehr. Ich liebe seine wortgewaltige Sprache, die Intelligenz seiner vielschichtigen Figuren und sein Talent für griffige Dialoge. Das alles und noch so viel mehr macht seine Jugendbücher zu etwas Besonderem. In „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ kommen alle diese Stärken zum Tragen. Hinzu kommt ein ergreifende Story, die John Green mit ruhiger Stimme erzählt. Die Liebesgeschichte harmoniert mit der Krebsgeschichte und macht den Roman zu einem traurig-schönen Leseerlebnis. Welt-Bestseller und Green-Kult sind fast logische Folgen und überraschen mich nicht.
Dennoch bringt mich dieses Buch nicht zum Schwärmen. Etwas fehlt. Nichts Weltbewegendes. Vielleicht nur eine Prise Lesepfeffer. Mir ist diese Geschichte - trotz aller Tragik - eine Spur zu nett, zu rund. Mir fehlt eine Hauptfigur mit Ecken und Kanten, an der sich der Leser reiben kann. So wie Margo in Margos Spuren, oder Peter Van Houten in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Letztgenannter hätte gerne etwas von seiner Bösartigkeit und Verbitterung an Hazel oder Augustus abgeben können.
Fazit
Ein toller und verdientermaßen gefeierter Jugendroman, dem der Spagat zwischen Liebesgeschichte und Todestanz gelingt. Eines der wenigen Krebsbücher, das selbst der 16-jährigen Hazel gefallen würde.
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Seid ihr neugierig geworden? Dann lest doch mal rein …
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Frohes LESEN. 🙂
Einschätzung
Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei diesem Buch und welche Personen sind besonders gefährdet? Wir haben einige ausgewiesene Bookosa-Experten zum Gefahrenpotential von Das Schicksal ist ein mieser Verräter befragt.
Risiko |
Experten-Einschätzung |
Elke: Hazel und Augustus haben lediglich die Unendlichkeit der Gegenwart miteinander. [mehr] | |
Jasmine: Ein tiefgründiges Buch, welches beim Leser eine ganze Palette an Gefühlen weckt. Ein absolutes Muss für jeden Bücherwurm. [mehr] | |
Hier könnte DEINE Rezension stehen! |
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Dies & das
- Die Verfilmung des Romans (Originaltitel: The Fault in Our Stars) mit Shailene Woodley (Hazel Grace Lancaster) und Ansel Elgort (Augustus „Gus“ Waters) in den Hauptrollen kam im Juni 2014 in die deutschen Kinos
- Weitere Romane von John Green: Eine wie Alaska (2007), Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen) (2008), Margos Spuren (2010)
Huhu,
ich finde, du hast deine Meinung zu dem Buch wirklich gut rübergebracht. Bei mir hat das Buch 4 Sterne bekommen und ich kann dich beruhigen, bei mir ist es auch erst ein paar Wochen her, dass ich das Buch gelesen habe. Und obwohl ich 4 Sterne vergeben habe, finde ich das Buch im Rückblick irgendwie gar nicht so besonders. Versteh mich nicht falsch, ich war ganz gut unterhalten, aber es hat mich nicht geflasht….
Komisch, wie sich die Einstellung im Nachhinein noch korrigieren kann, oder?
Alles Liebe, Nelly
Hallo liebe Nelly,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine lieben Worte - auch die über den #Lesesommer2015 auf ReadPackBlog, die mir nicht entgangen sind. Glaub uns ging es bei diesem Buch sehr ähnlich. Denke es ist aber auch schwer für einen Roman, der so hypegeladen ist. Als Leser kann man sich vor den wachsenden Erwartungen an so ein „Meisterwerk“ dann eben doch nicht ganz frei machen. Die kleinen und manchmal auch großen Enttäuschungen sind somit vorprogrammiert.
Würde deine schöne Rezension gerne bei den Expertenmeinungen aufnehmen. Müsstest mir dann nur eine Kurzmeinung in 140 Zeichen schicken. Hast du Lust? Und zum Adventskalender bist du auch herzlich eingeladen. Dort musst du dich allerdings beeilen, es sind nicht mehr viele Bloggerplätze frei.
Freu mich sehr über deinen Besuch und hoffe, dich bald wiederzusehen.
Liebe Grüße
Michael